Lotta Guidata

...die besondere Art, Wein anzubauen

 

Was ist Lotta Guidata???
Wir möchten Ihnen den Begriff Lotta Guidata erklären und dazu ein virtuelles Interview führen:

Was heisst denn eigentlich "lotta guidata"?

Wenn man es direkt übersetzt kann man es mit "kontrollierten Kampf" bezeichnen. Das ist eine etwas zweideutige Ausdrucksweise.

Das ist richtig, liegt aber doch wahrscheinlich an der direkten Übersetzung. Nur scheint mir der Ausdruck etwas übertrieben.


Ich lade Sie herzlich dazu ein, mal beim Weinanbau dieser Art mitzuhelfen. Sie können Ihren Körper dann nach einiger Zeit fragen, als was er das bezeichnen würde.

...sicher ist das anstrengend. Aber dennoch gibt es doch heutezutage so viele Möglichkeiten, wie moderne Beämpfungsmethoden, etc.

Das ist richtig. Üblicherweise bedienen Vinzer sich der angenehmen Palette unserer erfindungsreichen chemischen Industrie. Daran gibt es überhaupt nichts auszusetzten - wenn man sich hundertprozentig sicher ist, welche Wirkung diese Mittel besitzen.
Da gibt es Unkrautvernichtungsmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel und Mittel gegen Pilzbefall. Die Gebrauchsanweisung ist relativ einfach: in gleichmaessigen Intervallen behandelt man den Wein und seine Umgebung mit den geeigneten Mitteln. Diese Mittel besitzen besondere Haftungseigenschaften, so dass auch bei Regen der Schutz z.B. gegen Pilze gewährleistet werden kann.
Nachteil: kurz vor der Ernte darf der Wein nicht mehr behandelt werden - Aber was ist, wenn man Angst hat, seine ganze Ernte wegen Pilzbefall am Ende doch noch zu verlieren? Dann gibt's Nachschlag - und nicht zu wenig.
Und die ganzen guten Mittel wandern ab in den Wein.

Da kann man eben nichts dagegen machen. Man ist doch schließlich gezwungen, seine Produkte unversehrt einzufahren.

Es gibt doch eben noch andere Alternativen. Wenn man bereit ist, etwas mehr Arbeit zu investieren und gute Kenntnisse über Biologie, Chemie und Geschichte besitzt, entdeckt noch eine andere Methode:
Um 1850 erschien in Europa "Oidiu" mein Pilz der die Weinstöcke angreift und der grosse Schäden im Weinbau anrichtete.
Erst nach einigen Jahrzehnten der Schwefelanwendung konnten die Schäden, die durch diese Schädlinge verursacht wurden, eingeschränkt werden.
So mussten in früheren Zeiten, als die Bauern weniger Hilfsmittel hatten wie heute, sie sich eher auf ihr Beobachtungsgabe verlassen. Sie erkannten, dass der Pilzbefall nur bei einer bestimmten Luftfeuchtigkeit einsetzt. Dieser konnte dann mit der Behandlung durch Kupfer und Schwefel verhindern werden.

Moment - da gibt es doch das allgemeine Gerücht, daß Schwefel sich auch schädlich auf die Gesundheit auswirkt. Was hat es damit auf sich?

Das ist ein guter Einwand, der oft aufgeführt wird. Der Einfluss von SO2 kann sich durchaus auf Allergiker in Form von Kopfschmerzen auswirken. Bei Asthmatikern kann es sogar Anfälle auslösen. Dennoch kann Schwefel im Allgemeinen nur den Geschmack des Weines beeinträchtigen. Also ist darauf zu achten, daß nur die notwendige Menge, die zur Produktion notwendig ist, beizufügen. Der Wein bzw. die Maische muss meistens sowieso mit 1 g Kaliumdisulfit auf 10 l vor dem Hefeansatz geschwefelt werden. Dies dient dem Frischeeffekt (Oxidationsschutz), Schwefel hemmt das Wachstum schädlicher Mikroorganismen. Nach der Gärung und vor der Flaschenabfüllung wird ebenfalls mit 1 g Kaliumdisulfit auf 10 l leicht geschwefelt. Schwefel ist beim mässigen Einsatz hier absolut positiv zu bewerten.

Aber irgendwo ist doch da der Haken. Sonst würde das Verfahren zum kontrollierten Anbau ja jeder anwenden.

Äh, ...da gibt es noch ein kleines Problem,warum dieses Verfahren nicht so populär ist: Man muss rechtzeitig vor einer Feuchteperiode den Wein rasch behandeln - muss aber nach dem nächsten Regen wieder von vorne anfangen, da alles wieder abgewaschen ist.

Wahnsinn - den Aufwand kann ja keiner bezahlen.

wobei wir bei der letzten Zutat sind, die man für dieses Verfahren benötigt-

Idealismus

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